WohlEdl. Gestreng. Vester undt Groszachtbarer Innsonders vilgeehrter Herr undt wehrter Freundt,
Ich zweifl nicht, E. Hrl. werden mein Jüngstes des 22 Aprill/2 Maij2 auch zunechst empfangen undt ausz den communicirten hieländischen avisen ersehen undt vernommen haben, wie es mit dem Pollnischen staet besch(affen) seye3.
Was seid hero weiters einkommen, haben E. Hrl. inliegendt zu vernehmen, wormit ich sofort gegen E. Hrl. continuirn, beneben aber nochmals dienstlichen gebeten haben will, das E. Hrl. mir hierinn widerumb will fahren undt - weilen es deroselben jedesmahl selbsten zu schreiben, wie ich wohl erachten kann incommodirlich fallen wurde - alle ordinarien wenigst durch dero secretar. berichten lassen wollen, was E.L. ausz Teütschlandt, - ohngeacht ihre Excell.z4 noch
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aldar weren oder nicht - undt sonsten inn Franckreich, sonderlichen wessem wir uns(?) von demselben Hoff zu getrösten haben, vernomen.Dieweil ich aber bereits diese ordin. von E. Hrl. ein schreiben empfangen, musz ich gedenken, dasz E. Hrl. meiner vergessen, welches aber E. Hrl. nicht thun, sondern von Zeit zu Zeit mit mir oder meinem Bruder Isaac5 anhero correspondirn lassen wollen, so will ich dann E. Hrl. im buch auch nicht vergessen, auch sonsten, nicht allein mit continuirlichem gegenbericht, sondern auch uff begebende occasion, solches danckbarlich zu erwiedern ieder Zeit geflissen sein. Bitte auch E. Hr. meine avisen, H. Johann Heufft6 iedesmahl communicirn zu lassen, wormit E. Hr. Göttlicher Providentz, mich aber dero stetwehrender affection treülichst undt dienstlichst befehlende
E. WE. G.
Jener Zeit
dienstbefliessener
Petter Spiering.
Adres: A. Monsr. Monseigr. Hugo Grotius, Ambassadr. de sa Majesté et Couronne de Sweds, aupres le Roij très chrétien A. Paris.
Boven aan de brief: Monsr. Hugo Grotius.
In dorso schreef Grotius: Spiering Mey 1635.