Herr Hugo Grotius,
Edler Vester Gross Achtbahr insonders Hochgeëhrter Herr undt werther freundt,
Necht dinstfreundlichen grusses, so geschicht E.H. dieses zum bericht, das mir dessen schreiben vom 7 Junii zurecht geworden, und weil selbiges nach der gelehrtheit geschrieben, ich aber was unverstandig bin, alss hab ichs nicht woll lesen können; bitte derwegen E. Herrl. die buchstaben was perfecter zu machen, das es nicht nach der gelehrheit geschrieben sey, undt ferner in gutter correspondenzie zu continuiren.
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Alhir ist wenig newes, alss allein das der Keijser2 mit Chur Sachsen3 einen frieden geschlossen; ob die Cron Schweden darin consentieren wirdt, muss man erwarthen; zeitig sint Chur Sachsische Gesandten4 beij Ihr Excell. dem herrn Reichs Canzler5, die bringen anders nicht alss nur generalia, das zum fried nichts thun kan; beijligend6 ist der fried, so zwischen dem Keijser und Sachsen geschlossen.
In Preussen will es auch dahin kommen, alss soltte der krieg fortgehen, wiewol man den Pohlen allerleij angenehme mittell vorgeschlagen undt Preussen abzustehen erbothen, so hatt es doch nicht helfen wollen; Ich hoffe aber Goth werde unsre waffen gesegnen, das die Pohlen hernacher nicht mitt bitte erlangen sollen, was ihnen itzt woll angebothen wirdt. Ferner habe E.E.H. schreiben zuerrineren wegen der subsition, mitt der sollicitation anzuhalthen, E.H. gedencken zwar ettwas in dem schreiben; ich habe aber dasselbe nichth lesen können.
Im übrigem thue E.E.H. der Göttlichen Macht trewlichst befehlen.
E.E.Herrl. Fr.willig
Petter Spierinck.
Datum Magdeburg, den 19/29 Julij Ao. 1635.