Edler Vester, Hochachtbarer, Insonders grgl. Herr undt werther freundt,
Nach anerbiehtunge meiner bereitwilligsten dienste und herzlichster wunzschunge aller selbstwünzschend Prosperitet beruhte E. Hl. Ich hirmit frl. das Ich vor 8 tagen alhier in dem Haag aus Schweden kommende, Gott lob, wohl angelanget bin, wie dann die Königl. May.t2 undt deroselbten hochlöbliche Königl. Regierung mich gecommittiret haben alhier bey den H.H. Staaten-General vorerst zu residiren umb eine undt andere sachen alhier zu verrichten.
Bitte deshalben ganz frl. E. Hl. wolle so wohlthun, und von Zeit zu Zeit was etwa schrifftwürdiges Co ... passiren möchte, mir unbeschwert anhero advisiren, wie ich denn solches von hieraus in gleichen Zuthun nicht unterlassenn werde.
Sonsten so habe ich auch, ehe ich aus Schweden verreiset bin, mit seine Excell.e dem H. ReichsCanzler3 E. Hl. wegen geredet, und gebehten de E. Hl. vor das Iehnige was Ihme wegl. seines Tractaments noch hinterstellig, gutes Contentamento geschehenn möchte. Worauff Seine Excell.e denn mir geantwortet, mich beruhtende, das Sie desswegen wohl zufrieden wahren, wie Sie denn auch an E. Hl. einige gelder nacher Parijss ehests übermachen lassen woltenn. Unterdessen aber, damit E. Hl. vorerst mit etwas Provision möchte versehen werden, alss schreibe ich hier nebenst an Mons. Jean Heufft4 zu Cos ..., das er aus denen gelderen, welche Er Co ... empfangen soll undt dito Mons. J. Heufft mir vordehm albereit einige gewisse Hoffungh darauff gemachet hatt, an E.Hl. zehen tausendt Reichsthaler auff Rechnung E.Hl. anforderung wegen seines Tractaments ehists bezahlen solle wirdt also E. Hl. solche 10/m Rx. von Mons. J. Heufft zu empfangen undt also zu notiren beliebenn. Imfall nur von Seiner Excell.e dem H. ReichsCanzler einige gelder an E.Hl. auch übergemachet werden möchten, so wolle E.Hl. selbige auch empfangen, undt so viel E.Hl. von die 10/m Rx., welche ich iezt an E. Hl. zu bezahlen ordinire, noch zukombt, daraus sich guthun undt mich alsdann des erfolgs anhero berichtenn. Da ich dann über solchen vert (?) S.e Excell.e des H. ReichsCanzlers an E. Hl. übergemachten gelderen weitern order, was darmit soll gethan werdenn, stellen will. Wofernn auch wieder verhoffen die gelder bey Mons. Jean Heufft nicht erfolgen möchten, alss kann E. Hl. sich mit denn geldern, welche Höchgedachte S.e Excell.e der Herr ReichsCanzler an E. Hl. Zwijfels ohne übermachen wirdt, sich bedienen lassenn.
513
Sonsten so habe ich auch in unterschiedlichen mahlen zu Stralsundt, Hamburg undt leztmals in Stockholm an E. Hl. H. Sohn5 auf sein begehren bahr bezahlenn lassenn zu sammen R. 422¾. Welches E. Hl. zur fl. nachricht dienen wolle.
Ins übrige E. Hl. hirmit schliesslich nach freundtlicher salutation göttlicher gnädigen beschirmunge trewlichst empfehlende,
E. Hl. Jed. Zeit dienswillichster freundt,
Petter Spierink, von Norshollen.
Datum Haagh, den 7/17 Novemb.r Anno. 1636.