Generose Domine Legate,
Demnach der Herr HoffCantzler Salvius2 an einem Schenckel etwas unpässlich, so kan Er dies mahl E. Exc. nicht schreiben, sondern bittet umb verzeihung. Beygehendes kombt von M.r Witten3.
Von Dantzig wirdt geschrieben, dass in Pohlen grosser unwill sey des Adels gegenst den König4. Der Ietzige aussgeschriebene convocationstag werde ohne Zweiffel nicht vortgehen, sintemahl in Preussen 2 Landtage zergangen, auff welchen die Ritterschafft aussgeblieben.
Die Littawischen Stande haben auch keine Landbothen dahin erkohren, undt ist keiner derselben daselbst zuerschinen willens. Fürst Radzivil5 hatt grosse Feindtschafft mit der Crohnen Marschall Opalinsky6, dahero die Littawen alss Adhaerenten des Fürsten auffstössig worden.
Mons.r Lillieström7 ist den 30. Maij zu wasser mit einer Straussen Im Nahmen des H. Legati Bielckens8 nach Schwett gefahren, alda des Marggraffen Sigismundi9 subdelegirte auch erscheinen werden nur zu dem ende, daas die vollmachten können recognoscirt werden; selbigen tags seindt 20. Standarten undt etlich Fuesvolck durch Stetin gangen, die march soll in die Ü..ermarck angeordnet sein.
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Die grosse Wittemberger Schantze ist an den Feindt mit accord übergangen. Ob nun H. Baner10 noch zu Torgaw subsistire, weiss Ick nicht gewiss.
H. Lesle11 soll bies an Berlin streiffen. Das Städtlein Middenwaldt ist gantz aussgebrandt. Die unserigen haben Odersberg eingeäschert undt wil die Chur Brandenburgische besatzung im Schloss daselbst den unserigen grossen schaden gethan. Alss seindt sie gemeinet, daselbe in grundt zu schiessen.
In Westphalen liegt der H. Landtgraff12 noch vor der Vecht, undt beschiessets starck; der Feindt trachtets zu entsetzen, aber Melander13 wirdts hoffentlich hindern. Die stadt Brehmen will I.F.G.14 nichts zu willen wissen. Der König zu Dennark15 ist zu Glückstadt, seine meiste Orlogschiffe sollen ihm ehist folgen.
Auss Schweden seindt etliche Regimenten zu Fues abgesegelt; medio Junij folget alle Beuterey nach. Vater Arnimb16 ist nach Örebrov uffs Schloss gefangen gebracht.
Womit Gott empfohlen.
Hamburgh, den 6 Junij 1637.
B. Schörling.
Adres: A Monseigneur Mon.r Hugo Grotius Ambass.r ordinaire de sa Maj.té de Suède à Paris.
In dorso schreef Grotius: Schörling, 6 Junij 1637.
Met andere hand: 14 st.