Hochedler, gestrenger herr ambassadeur, insonderss hochgeneigter herr,
Auss Dennemarck haben wir anderss nichtss alss die continuation dess vorigen,2 vnd über dass nur allein, dass man vor gewiss sagen will, dass zuem wenigsten ein theil der Dänischen kriegss praeparatorien zur assistentz dem könig in Engellandt angesehen sey. So beruhet auch dass friedenss negocium in vorigen terminis.
Der Polnische reichsstag hat seinen anfang gewonnen,3 wirdt aber noch von keinen
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sonderlichen verrichtungen gehöret, allein vermutet man sich nichtss gutess, sonderlich vor die evangelische parthie, wieder welche die actiones mit grossen verleumbdungen geführet werden. Der keyserl. gesandter daselbst sollicitirt starck umb hülff, soll aber schlechte apparentz sein, dass er viel erhalten werde, vnd stehet ihm der Frantzös. gesandter baron d'Avangour starck im wege.4Der churfurst zue Brandenburg ist den 24. Febr. nach Cüstrin kommen,5 wird nunmehr zue Berlin sein, vnd soll sich vnterwegenss in den Märckischen städten, woruf er zukommen, die hüldigung haben thuen lassen. Auss Westpfahlen vnd auss den Braunschweigischen wirdt dess h[errn] feldtmarschaln Excell. ein starcker secours von 36 compagn[ien] zue pferd - so guten theilss von den Luneburgischen6 herkommen - zugeschickt,7 vnd ist albereit in voller march begriffen.
Ich schliesse hiermit, stetss verbleibend
Ew. Excell. gehorsambster diener,
G. Keller m. pa.
Hamburg, den 7. Martii [1]643.
P.S. Ess sollen auch von allen Schwed. guarnisonen an der Elbe vnd in Pommern einige völcker gezogen vnd gleichfalss vfwartss geschickt werden. Gott gebe dass sie woll über kommen vnd gute dienste thuen mügen.
Bovenaan de brief schreef Grotius: Rec. 1 April.