Wohledler Gestrenger Insonders Hochgeehrter Herr Ambassadeur,
Demselben schrib Ich vergangen2 bey M.r Ponika3, hoffe es werde zu recht kommen sein, und mein Hochgeehrter Herr [weiss] darauss, warumb gedachter herr Ponika zu dem Konig in Frankhreich4 geschikht werden von stenden huben.
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Mehrere particularia hatten jezt folgen sollen, zu dem iede Ich den dazumahl enige cifren uberschikhe, ess ist aber alles noch zur zeit so geheimb, oder vil mehr so schlecht resoluirt, dasz siehes der secreten buchstaben nit bedarff.Die Stende haben Ihm einen auss Ihren mitten, umb Ihre interesse warzunemmen, oder doch M.r Streiffe5, die ambigua in den Löflerischen6 tractaten auf den Nothfall zuerläuttern, mitgeben sollen. So hatt ess aber an einem baar hundert thaler gefehlt, und verbleiben die ganze negotiation auf H. Ponika, die wirdt, wie man vorgibt, meist dahin gehen, wie kunftig die soldateska underhalten und employert werden solle; zweifel aber nit, der herr Ambassadeur werde dorth in loco, in mehreres penetrieren können und beinebens von M.r Ponika, warauff unser Staadt und alle sachen dieser orthen stehen, umbstandlich berichtet werden. Meinen Herrn bitt Ich mir dise freyheit zu schreiben gunstig Ire (?) vorzeichen und beynebens Ihren Excellenz den freundten gefallen mir aber die grosse gunst erweisen, und beygebundene paqueten demselben unbeschwerth zufertigen lassen, weilen S.r Exc. ein hohes daran gelegen, und doch disen orthen da alle passz gestreth, die Posten ganz darnider gelegt und auf extraordinari nit ein thaler spendiert wirt, kein möglikheit solches durchzubringen, sondern uber Pariss lauffen muss. Mein hohgeehrter Herr wolle sich versichern, dasz er Ihr Exc. ein grossen dienst thun, mich auch zu aller beliebiger gegenbegegnung hinwiderumb stets obligat und bereith haben wirt.
Empfehle hu ...le. denselben gottlicher bewahrung, und mich in seine guthe grati.
Meiness hochgeehrten Herrn dienstwilligst ergeben
Ph. Saeko Obristen.
Ausz Sarbruckhen, den 26. Junii st. vet.e7 1635.