Edler Vester Gross Achtbar undt insonders Vielgeëhrter Herr und werther freundt,
E. Herrl. angenehmes vom 21 Julij hab ich zu recht erhalten; nebenst diesem hab ich monsr. Jean Heufft2 wieder aufs newe geortiniert, das er auss den ersten einkommenden subsitiongelden an E. Herrl. dero anforderung solle gutt thun, inmassen E. Herrl. auch gelieben wirdt die fleissige sollicitierung deswegen zufordern. So sie daselbst nicht erfolgen solthen, so müste ich alhir mit Ihr Excell. dem H. Reichs Cantzler3 deswegen reden, damit E.H. dasselbe anderwerts ge-
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valitirt werde, doch habe ich alhir nachrichtung vom hiesigen Frantzosischen Gesandten4, alss ob solche subsition schon gezahlet werre.Von den Preusischen Tractaten5 kan ich von hir nichts gewisses melden; es ist an dem gewesen, das die H. Mediatoren6 wieder eine reise zum König in Pohlen7 vorgehabt und etzliche Puncten wegen des stillstandes zu proponieren; ob nun der König solche eingehen wirdt, haben wir kündlich zu vernehmen.
Alhir mit Chur Sachsen8 lasset er sich gar schlecht an; derselbe ist gar obstinat und thutt sich im wenigsten nicht accommodiren, hath unsren Abgesandten sehr Röthlichen begegnet und abgefertiget, auch auf Ihr Excell. den herrn Reichs Cantz. sehr schimpfliches geredet. Herzog Wilhelm von Sachsen9 hat der Cron Schweden volck dem Churfurst von Sachsen übergeben, und ihre bezahlung von der Cron zu fordern angewiesen; so ehrlich handlen sie mit uns.
Mehrer[e]s mit nechstem. In übrigem thue E.H. der Göthlichen Obacht trewlichst empfehlen.
E. Herrl. dinsswillig ...
Petter Spierinck.
Datum Magdeburg, den 10/20 Aug. Ao. 1635.