Hochgeehrter Herr Legate,
Vor Ancklam hat der Feindt schlechte Ehr eingelegt. Dan nachdem er 10. tage dafür zugebrachten undt gesehen, dass er über die Peen nicht kommen können, undt ein zimblich volck dafür sitzen lassen, ist er endtlich mit der gantzen macht uffgebrochen, undt hat seinen weg naher Friedlandt genommen, ohne das man noch weiss, wohin er sich ferner werden möchte.
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Herr Baner2 soll ihn auss den gemachten wercken undt Schantzen für Ancklam tapffer uffgetrieben, auch im felde zimblich canoniret haben, auch resolvirt sein, ihm behuetsamblich zu folgen, H. Wrangell3 aber uff dieser seite der Peen hinauff gehen, undt deren Pässe gegen Mecklenburgh in acht haben. Jedoch dergestalt, dass sich beyde armeen allezeit conjungiren können. Der Feindt soll auch etliche stücken im stich gelassen haben. Diese grosse imperitia et ignavia hostis encouragiert die unserige mächtig.
Götze4 ceu vocatus gehet mit theils volck ins Reich, hat albereit zu Berlin ab Electore5 abscheid genommen. Mit Lüneburg stehets noch so hin: Hertzog Georg6 selbst ist mit beim Feindt, dahero die bürgerschafft gegen den Schwedische Commendanten7 rebelliret, undt nicht einen schuss zu thun begehret. Die stadt ist sonst berent. Wir müssen des aussgangs erwarten.
Hochgeehrter Herr Ambassadeur, weil Ich vermuhte, es möchte etwa Herr Müller8 noch zu Paris sein, so bitte Ich ihm diese 2. ohnbeschwehret überreichen zu lassen.
Befehle sie damit der Göttlichen providentz undt dero faveur mich unterdienstlich.
E. Excell. Diener
B. Schörling.
Hamburgh am 5. 7bris 1637.
Boven aan de brief schreef Grotius: rec. 7 oct.