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    4902. 1640 oktober 30. Van G. Keller1.

    Hochedel, gestrenger Herr Ambassadeur, hochgeehrter Herr,

    Von der Armee haben wir anderst keine Nachricht, alss dass dieselbige annoch in denen vor 8 Tagen2 beschriebenen Quartieren, des Herrn Feldtmarschallen Banners Exc.3 aber in dero Hauptquartier zu Pickeburg sich befinden. Die Keysserlichen aber sollen uffgebrochen undt im Marche nach Francken begrieffen sein.

    Von Dantzig hatt mann, dass die Gefahr, so selbiger Statt angetrohet werde, sich von Tag zu Tag je länger je mehr aüssern thue, undt werde ihrer am polnischen Hoff gar nicht in guthem gedacht, auch ohne Unterlass undt doch gantz unvermerckt allerhand Newes wieder sie gesucht, undt schienn, dass der Handel wegen der Kirchen angefangen undt vielleicht dadurch Geist- und Weltlich zum Eiffer undt Ernst angeraitzt werden dörfften. So will auch der Bürgerschafft, dass Arnimb4 nit allein der Weichselmünde Werck undt Beschaffenheit, sondern auch den Seestrant an Cassubisch, Putzbisch undt preussischer Seiten, wie auch den Weichselstrohmb biss ans Dantziger Haupt mit geometrischen Instrumenten fleissig recognoscirt undt daruff, wie verlauten wolte, Thorn vorbey in der Stille nach Warschaw zum König in Pohlen begeben habe, gar suspect fürkommen, undt sollen sie ein grossen Argwohn uff ihren Commendanten Haubald5, weiln er sich gar familiar mit Arnimb gemacht undt ihme allerhand guthe Anleitung gegeben, haben fallen, dessen Secretarium6 gefänglich einziehen und durch die gantze Statt publiciren lassen, dass ein jedweder, sonderlich bey Nachtzeit, sein Hauss undt Strassen in fleissiger Acht, undt sein Gewehr in guther Beraitschafft, auch allerweegen uff den ersten Trompettenschall zu schleuniger Zusammenkunfft undt aller möglichen Resistentz sich parat halten solte, weiln von friedhässigen Leuthen allerhand gefährliche molimina wieder die Statt geführt würden.

    In Preussen gehen die keysserlichen Werbungen unter dem Obristen Cracaw7 starck fort, undt solte er zu Bütow mit etzlichen auss Pohlen ihme zukommenden Völckern sich vergadern, woselbsten auch der brandenburgische Obrister Rochow8 mit etzlichen Trouppen Rheutern undt Tragonern ankommen undt mit einem Frähwlein von Hohenzollern9 Hochzeit halten solte.

    Auss Dennemarck wirdt für gewiss anhero berichtet, dass 5 schwedische auss Holland

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    kommende Schiffe durch den Sund gegangen seyen, aber, weiln sie nicht Sägel streichen wollen, haben die Dänische Fewr uff sie gegeben, undt diese ingleichem uff jenen undt seind alsso ohne Streichen den Sund passirt undt in die Ostsee geloffen. Wass nun dieses nach sich ziehen wirdt, soll die Zeit geben.

    Ich bin unterdessen undt verbleibe allzeit

    Ew. Exc. gehorsamber Knecht
    G. Keller mpp.a

    Hambourg, den 20. 8br. 1640.

    Boven aan de brief schreef Grotius: Rec. 22 Nov.

    En in dorso: 20 Oct. 1640. Keller.

    Notes



    1 - Hs. Den Haag, ARA. Eerste afd. coll. Hugo de Gr. Aanw. 1911 XXIII no. 12. Eigenh. oorspr. Georg Keller was secretaris van de Zweedse gezant te Hamburg, Johan Adler Salvius.
    2 - Wellicht no. 4892 van Salvius.
    3 - De Zweedse veldmaarschalk Johan Gustavsson Banér.
    4 - Hans Georg von Arnim-Boytzenburg.
    5 - Christoph von Houwald (Hubald, Huwald), goeverneur van Danzig.
    6 - Niet geïdentificeerd.
    7 - Joachim Ernst von Krackow.
    8 - Moritz August von Rochow, goeverneur van Spandau.
    9 - Anna Catharina, dochter van Johann Georg, rijksgraaf van Hohenzollern.
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