134
Hochedel gestrenger herr ambassadeur, hochgenaigter herr vndt patron,
Des könig. Dennemärckischen, in Schweden gewesenen gesandten2 werbung ist darinn bestanden, dass er im nahmen seines königs copias von denen zu Regenspurg aussgefertigten gelaidtsbrieffen, aber keine originalien eingebracht, vndt die antrettung der friedenstractaten erinnert hatt. Ob nun woln in solchen gelaidtsbrieffen verschiedene vitia - welche I.M.tt zu Dennemarck selbsten, ehe sie solche in Schweden geschickt, dem keyssr. gesandten Lützow3 gewiesen, vndt vmb deren änderung an den keysser zu schreiben begehrt gehabt - notirt, vnd I.r May.tt zu Dennemarck zur correction recommendirt worden, so ist doch ihme, dem Dänischen gesandten, favorabiliter geantwortet, vndt im nahmen I.r könig May.tt zu Schweden die erclärung gethan worden, dass mann je ehe je lieber zu den friedenstractaten mitschreiten wolte, vndt solten zu dem ende gegen den früling 2 HH. reichssenatores4 nach Pommern oder Mechelnburg gesandt werden, vndt daselbst so lange verbleiben, biss mann wegen des tags sich vergliechen hette, welches vff des herrn ambassadeur Salvii Excell., vmb mit M.r d'Avaux5 sich darüber zu vereinigen vndt zu erclären, anhero remittirt worden. Wegen des orths aber soll es bey dem hievorigen allerseits beliebten vorschlag verbleiben. Mit dieser resolution is ged. gesandter, nachdem er, wie mir von Stockholm geschrieben worden, mit einer stattlichen güldenen kette vndt daran hangendem cleinod verehrt worden, den 29. Ianuarii von Stockholm ab- vndt nach Dennemarck geraisst.
Der herzog von Hollstein6 soll auch jemand, wegen der könig. fraw wittib,7 in Schweden gesandt haben; wass dessen verrichtung sein wirdt, soll vff vernehmen hiernechst gehorsamblich berichtet werden.
Auss Pohlen hatt mann, dass zu Warschaw zween keyssr. gesandten8 ankommen, deren anbringen soll sein, den könig in Pohlen vmb interposition bey den friedens tractaten, immittelst aber, biss mann darzu gelangen möge, vmb assistence mit einer armee, zu ersuchen. Mann will aber darvor halten, dass die crohn Pohlen in dieses fewr sich nicht stecken werde. Daselbst soll ein courrier von Constantinopel mit confirmation des friedens zwischen dem Türcken vndt Pohlen, wie auch zwischen dem Türcken vndt Persianen,9 ankommen sein.
Zwischen dem könig in Pohlen vndt churfürsten zu Brandenburg seindt wegen des zolls in der Pillaw, welchen der könig gern continuiren wollte, 2. wegen beställter ämpter in Preussen von dem churfürsten,10 3. wegen des landtags zu Königsberg,11 welcher wieder des königs willen continuirt, differentien entstanden, welche die belehnung dem churfürsten etwass schwehrer machen dörfften.
135
Den 5. huius hatt der gouverneur in Hinter-Pommern, Lilliehöck,12 sein regiment zu pferd 600 mann effective starck, zu Stettin gemustert vndt nach New-Brandenburg gehen lassen, woselbsten der gouverneur in Vor-Pommern, Axel Lillie,13 mit mehreren trouppen zu ross vndt fuess sich mit ihnen coniungiren vndt etwass fürnehmen soll. Ihre verrichtung wirdt die zeit geben. Vnterdessen thue Ew. Excell. ich göttlicher bewahrung zu aller prosperität trewlichst empfehlen.
Ew. Excell. gehorsamber knecht
G. Keller mpp.
Hamburg, den 16. Febr. 1641
Adres (met andere hand): A son Excellence monsieur Grotius, conseiller d'estat et ambassadeur ordinaire de sa M.té de Suède en France, résidant à Paris.
Onderaan de recto-zijde van de brief staat: H. Grot.
Bovenaan de brief schreef Grotius: Rec. 19 Martii.
En in dorso: 16 Febr. 1641 Keller.