Hochedel gestrenger herr ambassadeur, hochgenaigter herr vndt patron,
Dass nun eine geraume zeit hero Ew. Excell. von des herrn ambass.r Salvii Excell. nicht selbst zugeschrieben worden, bitten dieselbe in keinem vnbesten zu vermercken, weiln sie biss dahero durch eine continuirende indisposition davon abgehalten worden. Wass von nouvellen aber die zeit hero zu berichten gewesen, werden verhoffentlich Ew. Exc. wochendtlich von mir abgelassene gehorsambe communicationes wol empfangen haben. Wass wir diessmahl haben, giebt die beylage.2
Im vbrigen soll Ew. Exc. auss befelch des herrn ambass.r Salvii Exc. ich gehorsamblich vnberichtet nit lassen, dass nun in die dritte wochen von deroselben kein einiger buchstabe oder brieff, weder an die crohn noch sonsten hier einkommen.3 Dahero starck gemuthmasst wirdt, die schreiben zu Antwerpen hinterschlagen oder intercipirt sein werden. Desswegen wolermelter herr ambass.r Salvius bittet Ew. Exc. sich gefallen lassen wollen hiernechst, dahero es ohne dero discommodität geschehen kann, vber Ambsterdam vff Hamburg gehen zu lassen. So ist mann nit allein ausser der gefahr, sondern können die brieffe auch allezeit drey oder vier tage ehe hier sein, alss wann sie vber Cölln gehen.
Ew. Excell. thue ich hiemit Gottes gnädiger beschirmung zu aller glückseeligkeit getrewlich vndt ihro mich zu hochgünstiger faveur mich [sic] ganz gehorsamblich empfehlen, alss der ich bin vndt so lang ich lebe, zu bleiben begehre
Ew. Excell. gehorsamber knecht
G. Keller mpp.
Hamb., den 30. Martii 1641.
Onderaan de recto-zijde van de brief staat: H. Grot.