Unnsern günstfreundlichen grusz in allem geneigtem willen zuvor, Edler, Vester, Insonders Geliebter Herr unndt Freundt.
Ob wir wohl nicht zweifflen, dem Herrn werde unnser letztes schreiben vom 8. L. jetz verwichenen Ianuarii2 von Zürich auss, dahin wir es an Herrn Obristen Pöbliss3 verschickht gehabt, unndt seithero unter dem 17. eiusdem von demselben des empfangs verstendiget werden, zurecht zu kommen sein, unndt Er darauss unnser angelegenheit ferner weitlaüffig eingenommen haben. Jedemnach, weil sich diese gewisse gelegenheit offerirt, so haben wir nicht unterlassen wollen, unnser angedenckhen beij dem Herrn Ambassadeurn zu erfrischen, unndt weiln wir in unserm iüngstem schreiben des von der Königl. Maijest.4 zu Franckhreichs unnss von zumahln gnedigst ertheilten brevets erwehnu(ng geth)an, Ime dessen eine Abschrifft zu überschickhen.
Nuhn seindt wir zwar entschlossen nachdem durch Göttliche schickhung eine Frantzösisch Calvalcade hier ausswerts gerückt, mit Gottes hülff eine reijss nacher Franckhreich vorzunehmen unndt demjenigen, warzu unns unnsere obligende charge antreibt, nachzusetzen. Davon wir auch des Herrn Reichs Cantzlers5 Excell. unndt Leg. solliches albereit bericht gethan. Aldieweiln aber die strassen wegen feindtsgefahr, wellicher sich annoch in etzlichen plätzen befindet, zurzeit sorglich unndt sich allso noch in etwas verziehen dörffte, biss eine partie, welliche zu einer starckhen rencontre bastant, zurückgehen mögte, zumahln auch unns die nottwendige mittel, geradenwegs nacher dem Königl. Hoff zu gehen unndt unnss alda uffzuhalten, von dissmahl benommen. Allss haben wir den Herrn hiemit abermahln günstfreundtlich zu ersuchen nicht umgehen können, Er wolle seiner gegen unns iederzeit verspuerten guten inclination unndt unnserm zu Ihm habenden sonderbahren vertrauwen nach durch seine dexterität zuwegen bringen helffen, damit wir in unsern anligen sublevirt werden, unndt unns ein erspriessliches subsidium wiederfahren möge, zu wellichem endt wir dem Herrn beijkommendes Creditiv an Herrn General Leutenandt Fequières6 überschickhen wollen, mit nachmahligem gesinnen, der Herr Ambassadeur Ihm unser anligen zum besten recommendirt sein lassen wolle. Dass seindt wir auf jedtweter begebenheit mit allem danckh zuerkennen bereit unndt willig verpleibendt damit nechst Göttlicher empfehlung
des Herrn dienstwillig
Otto, wildt unndt Reingraff.
Strassburg den - February 1636.
Boven aan de brief schreef Grotius: 4 Mars.