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Generose Domine Legate,
Wass sie bey der letzten Post auss Erffurt schreiben, ist ab beygelegtem original2 zusehen; seither dem hören wir alhie weiters nichts.
H. Baner3 undt Lesle4 subsistiren auch noch zu Torgaw, undt erwarten des Succurses auss Schweden mit verlangen; hoffe auch, er solle bey diesem guten Wetter baldt zum Vorschein kommen.
Der Feindt ist nun mit seiner gantzen macht die Elbe passirt undt hawt an die unserige sich gesetzet; nichts desto weiniger vermeinen sich diese noch zu mainteniren undt der Feindt sich selbst consumiren werde.
Arnimb5 ist nun nach Schweden; wolte Gott, es were schon vor 5. Jahren geschehen, so hatten wir unsern liebsten König6 noch undt florentissimum rerum statum.
Der Hertzog von Mecklenburg7 hat starck umb seine relaxation zu Stetin, aber vergeblich, angehalten.
Oster Montags in der Nacht hat der Chur Brandenb. Ritmeister Verhawer8 des Herrn ReichsCantzlers Excell.9 Leibcomp. unterm obrist. Lieut. Montron10 in Berwaldt überfallen, meistentheils nidergemacht oder geschlagen sambt etlichen Cosaggischen Cavalliern, sed nos haec patienter tamdiu feremus, bies alles volck dem Teuffell uffgeopfferd, quod Deus avertat.
In conventu Pomeran. Provinciali nihil fere actum. Dominus Legatus Bielke11 concedere noluit, ut apud electorem12 ordinum desideria per deputatos ingeminarentur. Literis fieri forsan patietur, praevisis tamen illis et ab ipso perlectis.
Wass Monsieur de Wick13 beym König von Dennemarck14 aufgerichtet, wirdt der H. HoffCantzler15 E. Exc. berichten.
Von des newen Keijsers thodt16 wirdt noch viel geschrieben, undt soll auch gantz Pohlen voll davon sein. Die Zeit wirds geben.
Befehle E. Exc. hiemit eilig Gottes schutz undt bin deroselben getrewer diener.
B. Schörling.
Hamburg, den 19. April 1637.