Hochedler, gestrenger herr ambassadeur, hochgeneigter herr vnndt patron,
Seit meinem jungsten2 ist diesess orthss nichtess weiterss vorgefallen, alss dass der herr graff von Awersperg sich verlauten lassen, dass vor weinig tagen er käyserl. befelch bekommen hette von hinnen nicht zuweichen,3 sondern vngeachtet dess Dänischen wesenss, auch wass sonsten noch einfallen möchte, biss vf den letzten man alhier zu verharren.4 Von den Frantzösischen gesandten aber vernimbt man noch nicht, dass sie ihrer zusage noch zur zeit wehren nachkommen, sondern viellmeher, dass sie vor 8 tagen noch vnbeweglich in dem Haag gestanden. Ess ist nunmeher an dem, dass ihrer ankunfft halber ich keine weitere vertröstung geben will oder kan, ich sehe dan, dass sie vorhanden seind. M[onsieu]r d'Avaux hat anher geschrieben,5 dass m[onsieu]r Servien erst eine reise nach Franckreich thuen sollte - wie man vermeint, vmb die ratification dessen, so in dem Haag mit den herren Staaten getractirt worden einzuhohlen6 - vnndt er allein vorauss nach Münster gehen würde. Wie aber nun die Frantzösische bedienten alhier vnss bereden wollen, soll solche reise nicht, sondern der gesampte anzug nach Münster vor sich gehen. Den erfolg müssen wir von der zeit erwarten.
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Ich bin vnter dessen vnndt verbleibe negst trewlichster empfhelung zu göttlichem schutz,
Ew. Excell. gehors[amber] diener,
G.K. m.pa.
Ossnabruck, den 18. Februarii anno 1644.
Bovenaan de brief schreef Grotius: Rec. 16 Martii.
In dorso staat in een onbekende hand: Brieven van G. Keller m.p. in 't Hoogduyts 1640-1644. En: N.B. reflectief sijn tot Spierings brieven.7