Hochedler, gestrenger herr ambassadeur, hochgeneigter herr vnd patron,
Der bey der Portugesischen leiche2 gewesener bedienter von des herrn legati Oxenstirns Exc. ist von den keisserlichen erlassen worden vnd gestern widerumb hier angelangt.3 Wegen restitution aber der leiche vnd dabey gewesener sachen ist, ohngeachtet mann sich disseits durch schreiben vnd anders verschiedentlich dessfalls bearbeitet, einige resolution noch zur zeit nicht zu erheben gewesen; so bleibts auch im übrigen wegen der stadt Stralsundt4 noch bey vorigem. Zu Münster gehets ebenmässig schläfferig genug her, dessen meiste ursach dann sein wirdt, dass eines ohn das andere nicht wohl
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gehen kan. Der daselbst gewesene Cathalonische minister ist verwiechenen Sonnabend von dannen widerumb weggeraist.5 Die ursach dessen, wie etzliche vorgeben, soll sein dass die Frantzosen des Catalonischen wesens, wegen selbiger leuthe unbeständigkeit, nicht gross mehr sollen achten wollen. Dieses seind aber discours ohn fundament. Herr Rosenhane ist gestern von hier wiederumb nach Münster verraisst.6 Der Hansee städte gesandten7 gehen heüt auch dahin; so vermaine ich, dass auch der herr baron de Rorté eine raise hinüber thun werde.8Dieses mahl schliesse ich hiemit, verbleibend stäts,
Ew. Excell[en]z gehorsamber diener,
G. Keller m.pa.
Osnabruck, den 9. Ianuarii 1645.
Adres: A son Excellence, monseigneur Grotius, ambassadeur ordinaire pour sa Majesté de Suede en France, à Paris. 16 s.
In dorso schreef Grotius: 9 Ian. 1645 Keller.