Hochedeler, gestrenger herr ambassadeur, hochgenaigter herr vnd patron,
Der anfang des jahrs ist der communication halber etwas schlecht, weiln wenig vorlaufft, so des berichts würdig were. Von den hiesigen keyserl. gesandten ist annoch keine erklärung, weder der Portugesischen leiche restitution halber,2 noch wegen des passes vor die stadt Stralsundt3 zu erheben gewesen. Bey diesem sagen sie, das sie bescheidts von hoff erwarten. Bey jenen aber, das sie erst von Münster einer erklärung sich erholen müssten. Vnd weiln also sie das allergeringste von sich selbst nicht thuen können oder dörffen, so waiss man bald nicht, ob sie vor gesandten, oder worvor sie zu halten. Gleichwol müssen wir des aussgangs abwarten.4
Immittelst bin ich vnd bleibe allezeit,
Ew. Excell. gehorsamber diener,
G. Keller m.pa.
Osnabruck, den 2. Ianuarii 1644 [sic].
Mons[ieu]r d'Avaux wirdt vbermorgen hier erwartet.5 Die Frantzösische herren gesandten befinden die interception der Portugesischen leiche gar hoch, vnd besorgt man
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sich je mehr vnd mehr, dafern nicht remedirt wirdt, es sehr böse effectus geben dörffte.6 Sonst fällt wenig schreibwurdigs vor.Adres: A son Excellence, monseigneur Grotius, ambassadeur de Suede, à Paris. 16 st.
Bovenaan de brief schreef Grotius: Rec. 2 Febr. 1645.
En in dorso: 2 Ian. 1645 Keller.