Hochedler, gestrenger herr ambassadeur, hochgeneigter herr vnd patron,
Mit unsern tractaten ist es noch das alte schlechte werck. Des Frantzösischen ambass[adeurs] m[onsieu]r de La Tuillerie erwartet man vff morgen alhier.2 Der von wegen des königs in Dennemarck alhier noch residirende doctor Langerman3 sagt, schreiben vnd ordre von seinem könig bekommen zu haben, dass er die behueff seiner legation al-
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hier gebrauchte häuser, annoch, vnd biss auff anderweiten befelch inn behalten solte, dahero etzliche vermeinen, dass der könig sein interesse vielleicht auch vff hiesiger versamblung werde wollen abhandlen lassen.Das Schwedische manifest ist in Schwedischer sprache zehen bogen lang nunmehr alhier.4 In ein tag oder 14 vermeint mann, das Deützsche auch zu haben, uff welchen fall ich mich bemüehen werde mit dem ehisten ein exemplar über zu schaffen.
Aus Callmar in Schweden hat mann vom 6. dieses zeitung,5 dass der feldtm[arschall] Horn Landtscrohn, Lunden vnd Helsinburg eingenommen, vnd der general leutenandt Kagge Malmugen vnd Christianstet mit sturmb erobert,6 vnd alles wieder gemacht habe, wodurch gantz Schonen in Schwedische devotion gebracht worden, so soll auch eine starcke Schwedische armee offensive gegen Norwegen gangen sein. Ob der könig in Dennemarck mit seiner flotte vff Gottenburg7 oder gegen Louis de Guere vnd dessen aus Holland bringende flotte ausgangen, weis mann noch nicht. Von Hamburg wird geschrieben, dass diese schön an der Elbe gesehen worden vnd 3 Dänische schiffe nach Glückstadt uffgejagt haben.8 Der königin in Pohlen todt soll schon so viel gewircket haben,9 dass alle werbungen verbotten10 vnd dadurch des general Bauditzen dessein dem könig in Dennemarck eine armee von 12000 mann zu richten, zu nicht gemacht worden.
Nechst trewlichster empfhelung zu göttlichen schutz bin ich vnd verbleibe hiermit,
Ew. Excell. gehorsamber diener,
G. Keller m.pa.
Osnabrück, den 22. April[is] anno 1644.
Bovenaan de brief schreef Grotius: Rec. 19 Maii.