Hochedel, gestrenger, grossgünstiger, hochgeehrter Herr Ambassadeur,
Wass diese nechsthingewiechene Wochen von des Herrn Feldtmarschalln Banners Exc.2 alhier einkommen, dass finden Ew. Exc. mit mehrerm in beykommenden getruckten Avisen3, worauff mit heut eingelangter cöllnischen Post anderst nicht einkommen, alss dass seine Exc., nachdem sie den Feindt in seinen Retrenchementen anzugreiffen für unrathsamb befunden, sich nacher Wildungen in die Graffschafft Waldeck gewendet haben.
Auss Schweden haben wir anderst nicht, alss dass die Herrn holländischen Gesandten4 sich annoch zu Stockholm befinden, ungewiss, wie bald sie ihre Expedition erlangen werden; wie ich aber in Vertrawen berichtet werde, so sollen sie wenig Realia bringen undt diese Ambassade fast nur umb zu sondiren undt Dennemarck Ombrage zu geben, angesehen sein.
Die königliche Fraw Wittib auss Schweden5 soll Dennemarck nun auch quittirt undt ihre Raise nach Preussen fortgesetzt haben, dahin auch der Generallieutenant Arnimb6 mit 150 Pferden durch Pohlen gangen sein soll, woselbst der nach der Türckey gewesene Gesandter7 mit der Confirmation des Friedens zurückkommen, wegen eines innerlichen Kriegs, aber anietzo mann in nicht geringen Sorgen ist.
Die spanische Werbungen gehen alhier undt in der Nachbarschafft noch starck fort, undt seind vorgestern 40 zu Bremen geworbene Pferde unterhalb hiesiger Statt uff diesseits der Elbe kommen undt haben sie schon eine zimbliche Anzahl uff den Beinen, so theils hier, theils in den nechstherumbgelegenen Stätte- undt Dörffern logiren. Ob sie nun vielleicht einen Anschlag haben sich mit denen in dem Havelland undt der Marck liegenden Brandenburgischen zu coniungiren undt alsso sämplich uff die an der Elbe liegende königliche schwedische Guarnisonen undt Plätze etwass zu tentiren, stehet mit der Zeit zu vernehmen; ihnen wirdt aber uff solchen Fall von beeden Herrn Gouverneurs8 zu Stralsundt undt Wissmar mit genugsamber Verfassung undt Resolution begegnet werden.
Ich verbleibe hiemit
Ew. Exc. gehorsamber Knecht
G. Keller mpp.a
Hamb. den 25. Aug. 1640.
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Weiln der Herr frantzösische Ambassadeur9 anjetzo bey des Herrn Ambassadeurs Exc.10 ist, hatt dieses von deroselben nicht unterzeichnet werden können.
Onder aan de brief staat: H. Grotio.
Boven aan de brief schreef Grotius: Rec. 27 Sept.