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    4881. 1640 oktober 16. Van G. Keller1.

    Hochedel, gestrenger Herr Ambassadeur, hochgeehrter Herr,

    Auss Pohlen wirdt geschrieben, dass der alte Fürst Radzivil2 in der Wilde todts verbliechen seye, undt von den Evangelischen, alss welche dieses Falls halber einer grossen Veränderung sich beförchten, sehr beclagt werde.

    Auss der Schlesie ist diese Wochen nichts einkommen; allein hatt mann diese Nach-

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    richt, dass, obwoln die Brandenburgische den dem Herrn Generalmaior Stalhanschen3 zugeschickten Secours zu Lagaw bloquirt undt den Pass verlegt hatten, sie doch uff Vernehmung des Herrn Generalmaior Lilliehöcks4 Völcker unter Conduicte eines Obristleutenants5 Anmarche zum Entsatz solche Bloquade ungesaümbt uffgehoben undt nach Cüstrin sich gezogen haben; von dannen seind sie mit 1000 Pferden undt 2 Trouppen Tragoner uff diesseit gangen in Meinung den gedachten Völckern den Weeg zu verlegen, die aber, uff zeitlich erlangte Kundtschafft hiervon, ihnen zuvorgekommen undt Stargard erraicht haben, darauff sie - die Brandenburgischen - in Hinterpommern eingefallen, worinnen sie mit den Unterthanen, sonderlich aber den Inwohnern zu Massow undt Golnaw, sehr übel gehausset haben, welches ihnen verhoffendtlich bald gewehret werden wirdt.

    Der König in Dennemarck ist zu Coppenhagen, woselbst etzliche holländische Fischer, so zu weit gegen Norwegen gangen, gefänglich eingebracht worden sein sollen; wirdt aber in kurtzem wieder zu Glückstatt erwartet.

    Die königliche Fraw Wittib zu Schweden6 soll zu Nyköping kranck liegen undt umb dess willen ihre Raisen nach Preussen noch uff eine Zeitlang verschoben haben.

    Von Regenspurg wirdt geschrieben dass der Keyser die nun 3 Jahr lang ser von den beeden Crohnen Schweden undt Franckreich begehrte salvos conductus zu den Friedenstractaten eingewilligt, undt mann alsso der Orthen zum Frieden guthe Hoffnung habe. Obs nun Ernst, oder eine Feinte, wirdt die Zeit geben.

    Die Nachricht, so wir von den Armeen haben, bestehet allein in deme, dass Herr Banner7 sein Hauptquartier noch diesseits der Weser zu Beverden, der Feindt aber jenseit zu Warburg hatte, der, ob er wol zu Höxter eine Schiffbrück fertig, sich doch mit der Armee überzugehen, nicht wagen dörffen, sondern nur verschiedene Partheyen übersetzen lassen, deren etzliche von den Unssern sehr ruinirt, undt von den Gefangenen berichtet worden, dass grosser Mangel, so dass kaum der zehende ein Paar Schuhe anzuthun hette, undt grosse Schwürigkeit unter Ihnen seye; so thete auch die Cavallerie, weiln sie uff 4 Meyl fourragiren muss, sich sehr schwächen, undt wirdt zwar über Bremen anhero geschrieben, ob solten sie Höxter wieder verlassen haben, doch müssen wir hiervon die Gewissheit undt von anderm ein mehrers mit verhoffentlich nach heut einkommender Post auss Westphalen erwarten.

    Verbleibe hiemit

     

    Hamburg den 6. 8tobris 1640.

    Hamburg den 6. 8bris 1640.

    Ew. Exc. gehorsamber Knecht
    G. Keller mpp.a

    Adres: A Son Excellence monsieur Grotius, ambassadeur ordinaire pour sa Majesté de Suède etc. à Paris.

    Boven aan de brief schreef Grotius: Rec. 7 Nov.

    En in dorso: 6 Oct. 1640. Keller.

    Notes



    1 - Hs. Den Haag, ARA. Eerste afd. coll. Hugo de Gr. Aanw. 1911 XXIII no. 12. Eigenh. oorspr. Georg Keller was secretaris van de Zweedse gezant te Hamburg, Johan Adler Salvius.
    2 - Christoph Radziwiłł.
    3 - Torsten Stålhandske.
    4 - Johan Lilliehöök, goeverneur van Stettin.
    5 - Niet geïdentificeerd.
    6 - Maria Eleonora van Brandenburg, weduwe van Gustav II Adolf.
    7 - De Zweedse veldmaarschalk Johan Gustavsson Banér.