Edeler unnd vester, insonders viel geliebter Herr Ambassator,
Was massen Gott der Almechtige mich abermall in einer grossen gefahr - da des feindes armee unter commando Duca di Savelli2 unndt Feldtmarschalck Goeutz3 ins gesambt Brisach zu profianderen unnd dan forderst sich mitt Hertzog von Lottringen4 zu conjungiren; als dann mich beyder seits Rheins an zu greiffen unnd vondar zu zwingen - errettedt, in deme ich selbigen vergangenen montag vermeinte solchem seinem vorhaben fürzukommen gedachten tag in seiner marsche in die seite gangen unndt da meiner gegeben ordre nach meine arrieregarde neben mihr, zu gleich attacquirt.
Weilen aber auss dessen gedachten mangell unnd ohnangesehen ihm anfangs seine gantze avantguardi auff einmall geschlagen, unnd zugleich alle seine stück
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bekommen, hatt doch seine arriereguardi anfangen mitt mihr wider auffs new ein hefftiges fechten biss in die acht stunde begeben. Endlichen durch continuierliches manhafftiges fechten der meinigen, beydes teutschen unnd frantzosen, der feind weichen unnd das velt quittiren müssen mitt hinterlassung bey die 80 fahnen unndt corneten, aller stück, Paccage beyder. Generalen, Cantzeley, unndt geheime brieffe, über tausendt toete, Item überdermassen viel gefangene unndt geschadigte nicht weinger, über das alle Proviandt unnd Proviandtwagen, fussvolk so sich salvirt meisten theils ohn gewehr.Also dass diese zwar blutige doch entlich also von Gott gesegnett abgangen dardurch seine gottliche Almacht nicht allein unss allerseits seine Gnade unnd barmhertzigkeitt erzeigt, sondern auch den feinden sehen lassen, dass er gibt den sieg, wem er will, wie nun billig neben allen christlichen interessirten ich billich Gott dem Almachtigen hochlich danck sage unnd billich mich hier über von hertzen erfrewe, als hab ich nicht unternlassen wollen dem herrn, als einer person der solches wegen seiner allerhochst geehrten Königin5 unnd Cron forderst zu wissen gebürrt, ehest zu wissen machen wollen, in versehung, dass auch unss allezeitt gefolgene unnd erzeigte gute wollmeinung gegen mich der herr sich mitt mihr erfrewen unnd also ich dann herrunter auss mangel ander gelegenheit dem herrn zu bezeugung meiner willigen dienste gegen ihm erweisen wollen mitt bitt zu glauben, dass ich allezeit nebens empfelung Gottes gnedigen Schutzes allezeit bin unnd bleibe
des herrn ambassatoris freundtwilliger.
Datum uff der Walstadt
bey Mittenweyer den 1. Augusti 1638.